Augmented Reality: Der beste Weg die Zukunft vorherzusagen, ist sie zu gestalten

Die exakte Zukunft vorherzusagen ist unmöglich. Auch wenn man dabei ist, diese mitzugestalten. Aber die Erfahrungen der letzten Monate erlauben einen recht konkreten Blick, was die neue Technologie der Zukunft sein wird und wie sich der Weg dorthin gestaltet. Fakt ist, dass das unser Leben ähnlich umkrempelt, wie der Buchdruck, das Fernsehen, das Internet oder das Smartphone es in der Geschichte getan haben. Was erwartet uns also?

Uns erwartet eine Welt, in der innerhalb von Minuten ein Ausflug an die chinesische Mauer, zu unseren Brieffreunden auf anderen Kontinenten, auf den Todesstreifen der DDR, den Mond oder in andere Körper möglich ist. Und zwar so, dass unser Gehirn glaubt, dass das tatsächlich stattfindet.

Diese Tatsache wird immensen Einfluss auf unser Lernen und dem allgemeinen Verständnis der Welt haben.

Das buzzword „Augmented Reality“ wird dem ganzen jedenfalls nicht gerecht und schafft auch keine Klarheit.

In einem spannenden Markt der zumindest noch mit dem Schlagwort „Augmented Reality“ umrissen werden kann entwickeln sich gerade sowohl Software als auch Hardware, die nötig sind um die nächste Generation des Massenmediums zu schaffen.

Und auch wenn es einige Ankündigungen von kleinen Start-Ups gibt, die mit schier unglaublicher Hardware virale Hits im Netz landen (wie z.B. Meta in diesem Video), sieht es so aus, als würden diesen Schritt die etablierten Firmen unter sich ausmachen.

Google Glass war und ist wohl ein Flop. Hatte aber auch nie wirklich etwas mit Augmented Reality, wie wir es verstanden wissen wollen zu tun. Aber der Hype hat geschafft, das Thema weiter in den Fokus zu rücken.

Die letzten Entwicklungen und Akquisitionen der großen Firmen zeigen ganz deutlich, dass sie sich dieses Thema nicht entgehen lassen wollen:

Google

Google hat seinen ersten Schritt mit Google Glasses gewagt. Mit den Erfahrungen, die sie gesammelt haben, tüfteln sie mit 100% Sicherheit an einer besseren Lösung. Das beweist die Akquisition der Firma Magic Leap und das noch experimentielle „Projekt Tango“. Magic Leap spricht über „Mixed Reality“ und entwickelt eine Hardware digitale Welten perfekt in die Realität zu blenden. Fürs Projekt Tango sind schon Geräte auf dem Markt und es zeichnet sich durch eine Tiefenkamera aus, mit der das Gerät die Umgebung sehr viel besser versteht, als es heutige Geräte tun.

Microsoft

Microsoft hat Anfang des Jahres das sehr futuristisch anmutende Projekt Hololens vorgestellt und dann auf ihrer Build 2015 Konferenz noch einmal vertieft und untermauert. Es gibt noch kein genaues Datum der Veröffentlichung, es heißt nur, dass es für Windows 10 kommen wird. Jedem der sich einen der Filme ansieht und davon ausgeht, dass diese Technik so funktionieren wird, kann sich vorstellen, dass das z.B. Monitore in Büros ersetzen wird.

Intel

Auf die RealSense Technik von Intel bin ich zum ersten Mal auf der insideAR2013 in München gestoßen und fand die Technologie damals schon sehr interessant. Intel hat daran weitergearbeitet und ein Update auf der insideAR2014 gegeben. Damals standen die Auslieferungstermine für die ersten Endprodukte zumindest mit einer statischen Variante dieser Technologie schon fest. Dieses Jahr kommen die ersten Laptops mit dieser Technik auf den Markt und dann mit absoluter Sicherheit auch weitere Smartphones. Auch hier basiert die Hardware auf Tiefensensorik der Kamera.

Apple

Von Apple selbst ist nichts zu hören. Sie verzichten wohl auf große Ankündigungen, bis sie ein fertiges Produkt präsentieren.

Allerdings hat Apple die Fa. Primesense gekauft, die eben solche Tiefenkameras (z.B. die erste MS Kinect) entwickelt hat und die Fa. Metaio, die die Software schreibt, dass der Computer die 3 dimensionale Umwelt versteht. Im gleichen Monat reichte Apple ein Patent für ein neuartiges durchsichtiges Display ein, auf das auch digitale Inhalte projiziert werden können und das an jedem Punkt des Displays Informationen aufnehmen und abgeben kann.

Facebook

Facebook hat den Hersteller Oculus gekauft, der mit großem Enthusiasmus an der Entwicklung einer Virtual Reality Brille arbeitet. Inzwischen hat Facebook auch die Weiterentwicklung zu einem Augmented Reality tauglichen Gerät angekündigt.

Virtual Reality weist den Weg dorthin

Wir haben uns der perfekten Integration digitaler Inhalte in die reale Welt gewidmet. Klar ist es cool ein Oculus Rift am Kopf zu haben und in Welten einzutauchen, die man so bisher nicht erleben konnte. Aber VR ist nur eine sehr viel bessere Variante des heutigen Bildschirms. Mit dem großen Nachteil, dass man von der echten Welt noch weniger mitbekommt, als wenn man heute in den Bildschirm starrt. AR hingegen ist die Verschmelzung zweier Parallelwelten, die wir heute gezwungenermaßen nicht wirklich gleichzeitig erleben können. Damit müssen wir nicht immer kurz unseren echten Gesprächspartnern abwesend sein, während wir mit den virtuellen reden oder andersherum. Wir machen beides zusammen.

Deshalb hat es verwundert es auf den ersten Blick, dass auch so viele AR- Agenturen auf den Rift und Konkurrenzprodukte Zug aufgesprungen sind.

Aber es macht Sinn, weil über den Schritt der VR- Technologie einige Probleme gelöst werden können, die Augmented Reality heute noch hat:

  1. Ist AR trotz inzwischen vieler Anwendungen noch kein Massenmedium. Anwendungen für den Computer, wie z.B. Spiele hingegen schon. D.h. mit dem Schritt über die Virtual Reality findet sich das Interesse und damit auch die Kaufkraft eines größeren Marktes, als es AR heute bieten könnte
  2. Die Erstellung der Inhalte für AR und VR hat sehr große Parallelen und ist an einigen Stellen komplett deckungsgleich. D.h. als Agentur bleibt man „in Übung“
  3. VR kann einige Problemfragen beantworten, die es auch beim neuen Medium Augmented Reality geben wird: „Wie muss ein UserInterface aufgebaut sein?“, „Wie steuert man es?“, „Wie sorgt man dafür, dass der User den Überblick über das Geschehen hat, sich nicht verletzt und auf die Hot Spots hingewiesen werden kann?“
  4. Mit Blick auf das, was Intel, Google, Microsoft und Apple entwickeln (werden) ist auch die Hardwareseite interessant, in der Occulus mit seiner Entwicklung eine Vorreiterrolle einnimmt, wenn es um Fragen des Sichtwinkels, Blickfeldes, Auflösungen, usw. geht.

Es ist also gerade in der jetzigen Zeit wichtig, sich auch mit dem Thema Virtual Reality zu beschäftigen.

Aber das Denken in virtuellen Möglichkeiten wird uns die Schranken zwischen beiden Welten nicht überwinden lassen und genau das ist doch die absolut spannende Frage für die Zukunft: Was ist möglich, wenn mein Blick auf die echte Welt eine neue Dimension bekommt?

Was nutzt ein Buch, wenn es langweilig ist? Ein Fernseher, wenn nur Schrott läuft, ein Social Network, wenn ich der Einzige dort bin oder ein smartphone, wenn es kein Internetempfang gibt?

„The best way to predict the future, is to create it“

Peter Drucker

Es ist eine riesige Leistung diese Technologie zu entwickeln und da halten wir uns raus, denn das werden am Ende die finanzkräftigen Konzerne unter sich entscheiden.

Auf der .Augmented World Expo im Silicon Valley, die in ein paar Tagen beginnt wird es wieder Neuigkeiten geben

Wir leben schon jetzt für die Inhalte, die es dort geben wird. Weil wir wissen, was wir wollen, weil wir genau auf diese Möglichkeit gewartet haben.

An dieser Stelle möchte ich Neal Stephenson von Magic Leap zitieren:

I am mostly thinking about content. We don`t know necessarily how to make content that`s going to work on this. You can`t just take an existing video game…

Der Erfolg wird sich durch die Inhalte einstellen und hier sind wir bestens aufgestellt, weil wir uns seit je her die Frage stellen, wie wir digitale Inhalte sinnvoll in die echte Welt integrieren können. Wie wir beide Welten miteinander verschmelzen können.

Und wir freuen uns riesig darauf!

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